Ballenabszeß beim Huhn? Mit der hier gezeigten Technik kann man Hühnerfüße so bandagieren, daß der Verband hält und das Huhn in seiner Bewegung nicht eingeschränkt wird.

Salbe auftragen und mit einem Stück Vlieskompresse bedecken

Ein passendes Stück Kompresse zurechtschneiden und mit der Salbe auf die Fußsohle auflegen.


(Dieses zarte Füßchen gehört Hildegard. Mein Dank gilt ihrer Geduld beim Fotografieren.)

Verband aus selbsthaftender Fixierbinde anlegen

Zuerst schneidet man sich passende Stücke zurecht. Für eine durchschnittlich große Henne sind 30 cm Länge passend. Auf den Bildern sieht man Peha-haft Color Fixierbinde von Hartmann in 6 cm Breite. In der Mitte geteilt ergibt sich eine optimale Breite von 3 cm.


Als Merkhilfe für das Wickeln stellt man sich ein Uhrenziffernblatt um den Hühnerfuß vor, mit der mittleren großen Zehe auf 12 Uhr und dem Bein auf 6 Uhr. Da die meisten Leute die Uhr links tragen, nehmen wir den linken Fuß des Huhns als Modell. Der Verband wird in der Reihenfolge 4 – 8 – 1 – 6 – 11 angelegt.


Jetzt wird gewickelt: man legt die Bandage auf die Kompresse, so daß sie diagonal nach unten rechts zeigt (4 Uhr) und legt sie quer über den Fußrücken.


Jetzt bei 8 Uhr zwischen der inneren großen und der lustigen kleinen Zehe hindurchführen und diagonal über den Fußballen legen. Dabei darauf achten, daß sich keine Falten bilden und die untere Ecke des Anfangsstücks nicht umgebogen wird.


Jetzt bei 1 Uhr zwischen der mittleren und der äußeren großen Zehe hindurchführen und diagonal über den Fußrücken legen. Unterhalb der kleinen Zehe um das Bein führen (6 Uhr).


Auf dem Fußrücken diagonal zum Zwischenraum zwischen der mittleren und der inneren Zehe führen. Bei 11 Uhr zwischen den Zehen durchführen. Dabei ggf. die Kante des Verbandes auf der Fußsohle nach unten drücken, damit er nicht umklappt. Das restliche Stück diagonal über den Fußballen Richtung 4 Uhr legen, wo es genau oberhalb des Anfangsstückes liegt.


Hier paßt die Länge perfekt. Jetzt alles andrücken, so daß der Verband nirgendwo absteht.


Beim Wickeln nicht zu fest ziehen. Wenn der Zug stimmt, kann sich der Fuß in alle Richtungen bewegen und der Verband ist nirgendwo lose.

Fixierpflaster aufbringen

Die selbsthaftende Bandage wird mit Fixierpflaster von der Rolle überklebt, damit sie sicher hält. Das Pflaster sollte man nicht vorher abschneiden, da das Huhn sicher im falschen Moment strampelt und dann das ganze Stück zusammenklebt. Das Pflaster wird stückchenweise von der Rolle abgezogen. Dabei das Pflaster mit den Fingern der anderen Hand festhalten, so daß der Zug beim Abrollen nicht auf den Hühnerfuß geht und das Pflaster dadurch zu stramm wird.

Gleiche Prozedur wie oben:




Auf den Fotos ist 1,25 cm breites Heftpflaster standard von Gothaplast zu sehen. Ich habe auch die entsprechenden Pflaster von Leukoplast und Hansaplast probiert, sie halten alle gleich gut.
Das schmale Pflaster läßt sich einfach faltenfrei kleben, allerdings kommt leicht Schmutz unter den Verband. Bei größeren Wunden sollte man zum breiteren Pflaster (2,5 cm) greifen.


Zwischen den Zehen entstehen damit Falten, die Fußsohle bekommt man relativ faltenfrei hin. Das breitere Pflaster hinterläßt dort, wo es über die Fixierbinde übersteht, Kleberrückstände auf dem Hühnerfuß.

Hält!

So sieht ein solcher Verband nach einem Tag rennen, scharren und Quatsch machen aus:

Den Verband entfernen

Der Verband läßt sich leicht entfernen, wenn man ihn auf dem Fußrücken mit einer Schere aufschneidet. Am leichtesten geht das, wenn man eine Schere, deren Klingen länger als der zu schneidende Verband sind, oberhalb eines äußeren großen Zehs vorsichtig unter den Verband schiebt, so daß sie am Bein wieder herauskommt und dann den Verband aufschneidet.


Ich nutze hierfür eine ausrangierte Haarschere, diese hat schmale Klingen und abgerundete Spitzen.


Der Verband läßt sich nach dem Aufschneiden umklappen und wie ein Strumpf ausziehen.